APO 2026: Neuerungen für Trainer*innen

von LPBB

Zum 1. Januar 2026 tritt die überarbeitete Ausbildungs- und Prüfungs-Ordnung (APO) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kraft. Sie bildet die Grundlage für die gesamte Ausbildung im Pferdesport – vom Einstieg über den Turniersport bis hin zur Trainer- und Richterlaufbahn. Unter den Reformen befinden sich folgende Neuerungen für Trainer*innen.

Neue Trainerqualifikation für den Basisbereich: „Trainer C – Einstieg in den Pferdesport“
Mit dem neuen „Trainer C – Einstieg in den Pferdesport“ ist eine praxisnahe Qualifikation entstanden für alle, die Menschen behutsam und kompetent an den Pferdesport heranführen und mit Einsteiger*innen arbeiten möchten. Ziel ist es, Trainer*innen auszubilden, die den Menschen den ersten Kontakt zum Pferd ermöglichen, beispielsweise bei Einstiegsangeboten wie Kindergarten- und Schulprojekten, und die Faszination des Pferdesports erlebbar machen. Die Ausbildung vermittelt grundlegende Kenntnisse im Umgang mit dem Pferd, in der Bodenarbeit sowie in der Reit- und Voltigierlehre.

Für den Bereich gab es bisher Trainerassistenten*innen, aber keine eigenständige Trainer*innen, die selbstverantwortlich ohne Unterstützung der bisherigen Trainer*innen arbeiten konnten. Damit füllt die neue Trainerqualifikation eine Lücke.

Voraussetzung für die Teilnahme an der Ausbildung ist ein Mindestalter von 16 Jahren, die Mitgliedschaft in einem Reitverein, das Longierabzeichen Stufe 4, ein weiteres Pferdesportabzeichen ab Stufe 5 oder der Pferdeführerschein Reiten. Zusätzlich ist ein Nachweis über einen absolvierten Erste-Hilfe-Kurs und ein aktuelles polizeiliches Führungszeugnis erforderlich sowie die Absolvierung eines Vorbereitungslehrgang.

Neue Abschlussformen in der Trainerausbildung
Neben der klassischen Abschlussprüfung mit Benotung sind künftig bereits ab der Trainerstufe C alternative Formen der Lernerfolgskontrolle möglich. Das Wissen wird hier lehrgangsbegleitend überprüft. Im Mittelpunkt steht die Gesamtentwicklung der Teilnehmenden statt einer reinen Momentaufnahme am Prüfungstag. Der Trainer B kann bereits seit der APO 2020 über alternative Lernerfolgskontrollen abgeschlossen werden – mit der neuen APO wird dieser Weg nun auch für die Stufe C geöffnet. Zukünftig können alle Trainerlehrgänge der Stufen C und B durch eine klassische Prüfung, über alternative Lernerfolgskontrollen oder eine Kombination aus beidem abgeschlossen werden. Die jeweilige Abschlussform wird für jeden Lehrgang bereits in der Ausschreibung angegeben, damit sich Interessierte gezielt für ihr bevorzugtes Modell entscheiden können.

Kathrin Krage, Ansprechpartnerin zur Trainerausbildung bei der FN, betont, dass die neuen Abschlussformen den Lernprozess moderner und individueller gestalten. Die Lernenden werden stärker einbezogen, was Motivation, Selbstreflexion und persönliche Entwicklung fördert. Gelichzeitig bleibt das Niveau der Prüfungen unverändert – nur der Weg dorthin wird flexibler und lernfreundlicher gestaltet.

Die APO 2026 bringt somit eine praxisnahe, flexible und faire Trainerausbildung, die sich an den Bedürfnissen moderner Lernender orientiert und die Qualität im Pferdesport langfristig sichern soll.

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